Eine kurze Übersicht ehemaliger katholischer Kirchen auf Rhodos
1912 befreiten die Italiener Rhodos von einer jahrhundertelangen Herrschaft der Türken. In der Anfangszeit re-organisierten sie die Infrastruktur der Insel, indem sie neue Gebäude wie Krankenhäuser, Schulen und Gerichte bauten. Zur selben Zeit begannen die franziskanischen Mönche Kirchen, Klöster und Schulen zu errichten.
Unter GianMaria Castellani, der erste Bischof von Rhodos, begann der Bau der neuen Kathedrale St. John in Mandrachio. Es war die erste Kathedrale der Dodekanes. Neben der Basilika wurde außerdem das Haus des Bischofs errichtet. Die Franziskaner dienten sowohl der Kirche, als auch dem Bischof.
Dank der religiösen und bürgerlichen Entwicklung wurden neue Gemeindekirchen gebaut, wie die Kirche Our Lady of Acandia, eine kleine Kapelle am Meer, in der Nähe der Kathedrale, die den Kindern aus dem neuen Waisenhaus geistlichen Beistand gewähren sollte.
1935 wurde die Kapelle of the Sacred Heart für die franziskanischen Nonnen von Gemona, die erstmals 1875 nach Rhodos kamen, gebaut. Sie arbeiteten in Herbergen, Krankenhäusern und kümmerten sich um die Waisen. In den 60iger und 70iger Jahren gingen die Nonnen zurück nach Italien und die Brüder der christlichen Schulen von St. Johns the Baptist de la Salle übernahmen ihre Aufgaben bis in die 90iger.
Im Ortskern von Rhodos-Stadt kann man immer noch die Überreste der Kapelle des regionalen Krankenhauses besichtigen, das von der Italienischen Missionarsgemeinschaft errichtet und von franziskanischen Nonnen des Immaculate Heart of the Holy Mary verwaltet wurde. Die Kapelle ist zur Zeit in einem sehr schlechten Zustand. Zwei weitere Kapellen wurden von der Italienischen Missionarsgemeinschaft zu der Zeit der italienischen Herrschaft gebaut. Eine Bei der Jungen - und eine bei der Mädchenschule. Sie wurden erst von Mönchen und dann später von Nonnen geleitet. Während dieser Zeit wurden Felder trockengelegt und landwirtschaftliche Dörfer mit Schulen, Kirchen und Kapellen für Festivitäten wurden gebaut. Die Kirche Our Lady of the Stars wird interessanterweise heute als orthodoxe Kirche auf einer griechischen Militärbasis genutzt.
Ein weiteres wichtiges landwirtschaftliches Dorf ist Eleousa, in der Mitte der Insel gelegen. Nachdem man durch einen dichten Wald wandert, kommt man plötzlich in das kleine Dorf mit der Kirche Mater Dolorosa, die heute eine griechisch-orthodoxe Kirche ist. An manchen Stellen sind immer noch die Ruinen des Sanatoriums und der Italienischen Schule zu sehen, wo früher franziskanische Nonnen arbeiteten. In der Inselmitte, auf dem Hügel „des Propheten Elias“, sind noch die Ruinen der St. Georges Kapelle zu finden.
In Kolimbia, das zentral an der Südküste liegt, wurde eine St. Benedikt Kirche neben einem Pflegeheim errichtet, das von franziskanischen Schwestern betrieben wurde. Ein Aquädukt wurde auch in der Nähe der Kirche errichtet und diente als Hauptquelle um das Land zu wässern.
Im Süden der Insel kann man ein weiteres ländliches Dorf besuchen, das um die St. Mark Kirche gebaut wurde. Eine von franziskanischen Nonnen geführte Grundschule stand hier. Neben der Kirche, die nun verwahrlost, stand früher für eine Weile auch ein Gefängnis.